25 Fakten über mich, die ich noch nie veröffentlicht habe
Die Zeiten wandeln sich und das Internet ist Teil dieses Wandels. Damit ändert sich so vieles. Auch die Art, wie wir Menschen kennenlernen, wem wir vertrauen und wem nicht, hat sich gewandelt. Glaubwürdigkeit ist ein hohes Gut in Zeiten des Internet. Ich habe festgestellt, dass viele Menschen davon ausgehen, sie könnten nur durch Übertreibung ihrer Erfolge und positiven Eigenschaften überleben und lassen die Niederlagen unter den Tisch fallen. War das früher auch schon so?
Ich glaube schon, denn das Prinzip ist das gleiche. Der Angler, dessen Fisch ständig größer wurde, der Vermögensberater, dessen Aktienempfehlungen noch nie Verluste gemacht haben, der Unternehmer, dessen Produkte ewig halten.
Allerdings ist das Lügen im Internet viel einfacher, denn man sitzt sich ja nicht direkt gegenüber. Und außerdem, bis sich bei Millionen von potentiellen Kunden herumgesprochen hat, dass an der Geschichte was faul ist, dauert es. Also wird fröhlich fabuliert. Von 20.000 neuen Kunden mit nur einer E-Mail über digitale Nomaden, die mit 2 bis 3 Stunden am Tag von irgendwo arbeiten und Millionen scheffeln.
Auf der anderen Seite gibt es eine kleine Gruppe von Leuten, die im Internet wieder auf Ehrlichkeit, Offenheit, Transparenz und Authentizität setzen. Meist allerdings erst, wenn sie schon erfolgreich sind. Vielleicht, weil dann die eigenen Fehler und Misserfolge nicht mehr so schlimm aussehen, weil „man“ es ja am Ende geschafft hat.
Ich bin noch nicht Millionär. Trotzdem möchte ich schon einen ersten Schritt zur Ehrlichkeit tun und es mit Theodor Heuss halten: „Wer immer die Wahrheit sagt, kann sich ein schlechtes Gedächtnis leisten“.
Ich veröffentliche hier nur eine Auswahl meiner Geschichten, Schrulligkeiten und Niederlagen. Warum? Ein weiser Mensch hat einmal behauptet, dass sich jeder Mensch im Laufe eines Tages durchschnittlich 7-mal gründlich daneben benimmt. Da ich mit meinen über 50 Jahren dann schon über 100 Tausend Lügen, Schrulligkeiten, Bösartigkeiten auf meiner Liste hätte, wäre sie so lang, dass sie kein Mensch lesen wollen würde. Außerdem erinnere ich mich Gottseidank nicht mehr an alles.
Hier sind also 25 Dinge über mich, die bisher kaum jemand weiß. Die Reihenfolge ist übrigens rein zufällig.
1) Ich bin über-pünktlich
Ich hasse es, wenn ich zu spät dran bin. Selbst in Ländern wie Frankreich, wo man zum Essen durchaus eine Viertelstunde zu spät erscheinen muss, werde ich ganz nervös, wenn ich nicht zur vereinbarten Zeit vor dem Haus stehe. Das geht sogar so weit, dass ich lieber eine halbe Stunde irgendwo warte anstatt gerade noch pünktlich zu sein.
Auf der anderen Seite, wer will jemanden als Geschäftspartner, der sein eigenes Zeitmanagement nicht im Griff hat?
2) Ich bin anderen gegenüber sehr (zu) tolerant
So lange niemand zu Schaden kommt, akzeptiere ich, dass jeder sein Leben so gestaltet wie er das möchte. Wenn jemand schlampig ist, dann ist das eben so. Jemand kommt mit seinem Geld nicht aus und pumpt andere an? Das ist in Ordnung, wenn die anderen das mit sich machen lassen. Ich rege mich nicht über Leute und ihre Art ihr Leben zu leben auf, es ist ihr Leben. Wenn ich ihren Stil nicht mag, dann breche ich den Kontakt ab, aber ich würde nie jemanden dafür kritisieren, was er tut und wie er es tut (Ausnahme siehe die beiden Punkte unter „2 Sachen gehen mit mir gar nicht“).
Ich bin ein großer Fan der NLP-Regel, dass jedermann mit seinem Verhalten in der jeweiligen Situation das für ihn beste zu erreichen sucht, oder zumindest das, was er dafür hält. Manchmal geht das dann leider auch so weit, dass ich Fehler akzeptiere, obwohl mir das persönlich schadet.
2 Sachen gehen mit mir gar nicht:
- Jammern! Wenn dir dein Leben nicht gefällt, dann ändere etwas. Ich helfe dir gerne wo ich kann. Aber dahocken, nichts tun und jammern geht gar nicht.
- Mir vorschreiben, wie ich mein Leben zu organisieren habe. Ich mische mich nicht ein, wie du dein Leben führst, also halte dich mit ungefragten „Anregungen“ zur „Verbesserung“ meines Lebens zurück.
3) Ich war ein „Serienstar“

Christian 1979 mit den „Schülergeschichten-Stars“
Man mag es kaum glauben, aber ich habe 1980 als einer von 20 Schülern in der 6-teiligen Serie „Schülergeschichten“ mitgespielt. Leider habe ich es dann doch nicht nach Hollywood geschafft. Aber toll war’s.
Besonders cool fand ich, dass die Dreharbeiten länger liefen als geplant und wir auch nach den Sommerferien noch weiter drehten. Da ich inzwischen nach Böblingen umgezogen war, wurde ich jeden Tag von der Schule mit dem Taxi abgeholt und nach Stuttgart zum Drehort gefahren. Wie ein echter Star! ;-).
4) Ich bin ein kreativer Träumer
Ich habe ständig neue Ideen für irgendwelche Businesses, die ich aufbauen könnte. Glücklicherweise bremst mich Ines dann immer ein und sorgt dafür, dass ich mich wieder fokussiere. Ansonsten hätte ich vermutlich nicht 5 Businesses gestartet, sondern 50.
Beispiel gefällig? Du darfst die Idee gerne verwenden, wenn du mir ein Kilo feinste Bitterschokolade und einen unlimitierten Zugang zur App schenkst. Diese Idee stammt übrigens aus dem Jahr 2009. Inzwischen hat Google das „erfunden“. Ich hätte es damals doch machen sollen…
Wazzis (Kurzform für What is this): Wäre eine App für das Smartphone. Der User fotografiert einen Gegenstand, eine Blume, ein Gebäude oder irgendetwas anderes und die App vergleicht das Foto mit allen im Internet verfügbaren Fotos und schickt dem User dann die Information zurück, um was es sich vermutlich handelt. Zusammen mit dem Standort des Nutzers sollte sich eine recht gute Trefferquote ergeben. Natürlich müsste im Hintergrund eine Datenbank laufen, die die Fotos im Internet scannt und so vereinfacht, dass sie schnell durchsuchbar sind. Die App müsste dann das Gleiche mit dem aufgenommenen Foto tun.
Wenn du noch mehr Ideen brauchst, schreib mir. Der Tarif pro Idee ist immer gleich.
5) Ich liebe Schokolade
Warum das hier kommt? Siehe oben. Mit einer guten Schokolade oder einem leckeren Schokodessert kann man mich immer locken. Ines macht sich darüber lustig, wenn wir vor einem Restaurant stehen und ich wieder anfange „ aber die haben gar kein leckeres Dessert“, heißt übersetzt, es ist keine Schokolade drin.
Eine kleine Auswahl meiner Favoriten (Für Rezepte einfach Tante Google fragen oder sich über das Kontaktformular bei mir melden):
- Profiteroles au Chocolat, aber hausgemacht ohne Sahne und mit viel warmer, flüssiger Schokolade
- Fondant au Chocolat, so richtig mit flüssigem Schokoladenkern
- Warmer Schoko-Tassenkuchen aus der Mikrowelle (eine der Spezialitäten von Ines)
- …
6) Ich bin schnell in dem was ich tue, aber nicht genau
Ich habe mein Abitur in der Regelzeit gemacht, obwohl wir 2 Jahre in Paris waren und ich dadurch mitten im Abitur den Leistungskurs wechseln musste (deutscher Kultusschwachsinn sei Dank). Allerdings war die Note „nur“ 2,6.
Ich habe mein Maschinenbaustudium in genau 9 Semestern abgeschlossen, aber „nur“ mit 2,3. Also durchaus ein gutes Ergebnis, aber eben kein summa cum laude
Und jetzt kommt der Knackpunkt. Auch wenn ich mir 20 Semester Zeit gelassen hätte, wäre trotzdem nichts Perfektes herausgekommen.
Ich habe einfach keinen Blick für Details, für Genauigkeit. Keine Energie für das letzte Prozent, das ein gutes oder sehr gutes Werk zum Meisterwerk macht. Ich weiß das und überlasse das Thema Genauigkeit lieber Menschen, denen das Spaß macht.
Ines kann sich stundenlang mit etwas beschäftigen, bis der letzte Fehler ausgemerzt ist. Ich habe mich da schon längst mit einem „ist doch gut genug“ verabschiedet. Ich würde den letzten Fehler aber auch nicht finden, und wenn ich bis zum Sankt Nimmerleinstag an der Aufgabe säße.
Dafür kenne ich nur wenige Leute, die schneller und trotzdem gut sind. Ist doch auch was, oder?
7) Ich besitze einen Talisman
Ja ich gebe zu, ich besitze einen Talisman. Es ist ein Plüsch-Igel namens Bastl. Den Namen hat er von einem echten Igel, den meine Eltern, mein Bruder und ich, als wir noch klein waren, bei uns zu Hause einmal durch den Winter gefüttert haben.
Bastl begleitet mich auf allen Reisen und sorgt dafür, dass ich heil nach Hause komme. Hat bisher immer geklappt.
8) Ines ist die einzige echte Konstante in meinem Leben
Ines ist meine beste Freundin, Vertraute, Ehefrau und Geschäftspartnerin seit mittlerweile über 25 Jahren. Wir haben uns 1990 kennengelernt und 1995 geheiratet. Vermutlich die erste Hochzeit, bei der die Mütter nicht aus Rührung, sondern vor Lachen geweint haben. Das lag nicht an uns sondern an einer Verwaltungsbeamtin, die im Feldwebelton die persönlichen Informationen unserer Trauzeugen abfragte. Die Beiden waren dann so verunsichert, dass sie kein Wort mehr herausbrachten.
Ines ist die Konstante in meinem Leben, passt auf, dass ich mich nicht übernehme und bei meinen Träumereien und Ideen zumindest in der Nähe des Bodens der Tatsachen bleibe. Sie hat alle Umzüge mitgemacht, alle Firmenpleiten und neuen Jobs und ist immer an meiner Seite geblieben. Sie ist eine wahre bessere Hälfte, gehört zu meinem Leben und ich möchte sie auf keinen Fall missen.
9) Ich habe ein Morgenritual
Nahezu jeder Morgen läuft bei mir exakt gleich ab. Ich stehe immer so gegen 6:20 Uhr auf, meditiere 20 Minuten, mache 5 Minuten Stretching und dann 15 Minuten Krafttraining. Frühstück gibt es bei mir nicht.
Ich bin überzeugt, dass mir die Meditation hilft, mich besser auf die Aufgaben fokussieren zu können, die vor mir liegen.
Das Stretching und das Krafttraining sind ein gutes Mittel, damit ich mir meine Beweglichkeit und Kraft erhalte. Außerdem ist es mein Weg, meine Angst vor Alter und Unbeweglichkeit im Griff zu halten. So lange ich mit den Fingern noch den Boden berühren kann, ist alles gut.
10) Wenn ich 60 bin, will ich unbedingt …
„Wenn ich 50 bin, will ich unbedingt noch einmal einen Marathon laufen“ stand bis vor kurzem hier an dieser Stelle. Das war vermutlich so ein Midlife-Crisis-Ding. Vermutlich wollte ich beweisen, dass ich das, was ich als junger Kerl geschafft habe, noch immer drauf habe.
Nun habe ich die 50 überschritten und kann gar keinen Sinn mehr darin erkennen. Warum sollte ich meine Gesundheit mit einer solchen Extrembelastung aufs Spiel setzen? Wem bitte habe ich denn etwas zu beweisen? Doch höchstens meinem Ego. Und mein Ego ist gerade mit anderen Dingen beschäftigt.
Da ich euch aber 25 Dinge über mich versprochen habe, muss ja nun hier was Neues hin. Also, dann: Wenn ich 60 bin, will ich unbedingt Vorträge oder Schulungen in 10 verschiedenen Ländern gehalten haben.
11) Ich bin ein Genussmensch
Ich liebe gutes Essen und dazu ein nettes Glas Wein. Mein ultimativer Feierabend findet bei einem guten Essen, natürlich mit Apéro und Dessert (siehe oben) statt. Dazu eine Flasche leckeren Rotwein oder im Sommer auch Rosé. Ja, so klingt mein idealer Tag aus.
Glücklicherweise kocht Ines ausgezeichnet, so können wir uns das Vergnügen sehr regelmäßig leisten. Und außerdem, welches Restaurant hat diesen Blick zu bieten?
Ich weiß nicht, was ich täte, wenn mir morgen ein Arzt sagt, entweder nur noch Gemüse und Obst, keine Schokolade und keinen Wein mehr, ansonsten hätte ich nur noch ein Jahr zu leben. Ich glaube ich würde ein Jahr Genuss wählen und hoffen, dass er sich irrt. Glücklicherweise leben wir in Frankreich und hier käme kein Arzt je auf die Idee, seinem Patienten die üblichen 2 Glas Wein pro Tag zu verbieten. 😉
12) Ich bin kein Arbeitstier
Ich habe nie verstanden, wie es möglich ist, dass jemand 16 Stunden am Tag arbeitet. Schon rein rechnerisch halte ich das für sehr unwahrscheinlich. Aber davon einmal abgesehen ist es nicht meins. Deswegen bin ich ein Effektivitätsfreak. Besonders bei Dingen, die ich häufig tun muss, suche ich nach jeder Möglichkeit, die Effektivität zu steigern.
So arbeite ich 6 Tage die Woche so zwischen 6 und maximal 10 Stunden am Tag. Und das muss reichen.
13) Ich mache jeden Monat ein Budget
Früher, als es noch Taschengeld gab, da war ich regelrecht geizig. Dann kamen die Jobs und mehr Geld und die Sparsamkeit ging dahin. Mittlerweile haben Ines und ich sie wieder entdeckt. Für mich heißt Sparsamkeit auch Freiheit. Wer mit seinem Geld sorgfältig haushält, der kann sich erlauben, auch mal 2 oder 3 Jahre auszusteigen und nichts zu verdienen.
Deshalb machen wir jeden Monat ein Budget und schauen, ob wir mit unseren Ausgaben im Plan sind. Und wenn mal irgendwo Mehrausgaben anfallen, dann wird woanders gespart.
Außerdem haben wir alles verkauft und verschenkt, was wir nicht mehr brauchen. Sprich, alles was nicht mindestens 2- bis 3-mal im Jahr benutzt wird. Das spart Platz und Stress.
Dazu kaufen wir nur noch Dinge, die entweder etwas anderes ersetzen, das kaputtgegangen ist, oder innerhalb der nächsten 14 Tage eingesetzt werden. Wenn es nicht unmittelbar benutzt werden soll, wird es nicht gekauft.
14) Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich manches anders machen. Oder auch nicht …
Ja, ich habe viele Entscheidungen getroffen im Leben, die ich aus heutiger Sicht so nicht mehr treffen würde. Auf der anderen Seite wäre ich dann mit Sicherheit nicht an dem Punkt im Leben, an dem ich jetzt bin. Und hier gefällt es mir einfach saugut. Also lasse ich glaube ich besser alles beim alten.
15) Ich bin ein Landei
Ich gebe zu, das hätte ich nie gedacht. Aber ich brauche keine große Stadt zum Leben. Ruhe, Natur und die Nähe zum Meer sind mir wichtiger. Mit unserem letzten Umzug ans Meer haben wir einen Ort gefunden, an dem wir uns so richtig wohl fühlen.
Ringsum nichts als Natur und Meer. Außer im Sommer, da kommen die lärmenden Touristen. Also gibt es bestimmt nochmal eine kleine Korrektur.
16) Ich bin so oft umgezogen, dass ich Schwierigkeiten habe, mich an alle Orte zu erinnern
Die Liste der Orte, in denen ich schon mehr oder weniger lang gewohnt habe, ist lang, sehr lang. Manche haben mir gut gefallen, andere weniger. Hier ist meine Liste:
Dagewesen, wieder weg gewesen, nichts vermisst:
Karlsruhe, Böblingen, Stuttgart, Gochsheim bei Schweinfurt, Aschaffenburg, Leonberg, Hoffeld bei Stuttgart, Ostfildern – Scharnhauser Park
Orte mit Erinnerungen:
München (ich liebe die Atmosphäre im Englischen Garten)
Eu (in Frankreich, dicht am Meer, tolle Klippen, viel Regen), dort habe ich für meinen ersten Job gewohnt. Erste Kontakte mit französischer Elektroinstallation: In meiner Wohnung löste sich immer der Sicherungsdraht (ja, ich hatte Sicherungen mit Draht zum Wickeln) in Rauch auf, wenn ich meine Kochplatte angeschaltet habe und gleichzeitig der Kühlschrank anging. Also habe ich dickeren Draht gekauft und ab dann ging’s.
Colmar (wunderschöne Altstadt im Elsass), dort habe ich 6 Monate mitten in der Altstadt gewohnt… bis das Haus abgebrannt ist, weil die Mieter im Erdgeschoss ihre Zigaretten nicht richtig ausgemacht hatten.
Pellouailles-les-Vignes bei Angers (Angers ist eine schöne Stadt an der Loire mit Burg, aber wer hat die Schnellstraße da mitten durch gebaut?): Angers ist einer meiner Favoriten, es lohnt sich, dort gelebt zu haben. Pellouailles ist nur ein Wohndorf vor den Toren. Falls du dort hinziehst, kaufe dir Regenschirme, du wirst sie brauchen.
La Ciotat (Werftstädtchen am Mittelmeer, Strand, Meer, Calanques, super Wetter, Herz was willst du mehr): Ganz klar einer meiner top Favoriten und eines der wenigen Städtchen am Mittelmeer, die auch außerhalb der Saison noch leben.
Bad Westernkotten bei Lippstadt (ähm ja, Kurort, alte Leute): Die Gegend ist toll, wenn man industrielle Nahrungsmittelherstellung mag. Ich wäre wegen der schreienden Schweine in den Ställen fast zum Vegetarier geworden.
Cagnes-sur-Mer bei Nizza (Côte d’Azur, übervölkert, laut, gigantische Feinstaubbelastung): Ich werde nie verstehen, was die Leute an der Côte d’Azur finden, das die horrenden Preise rechtfertigen würde.
In der Nähe von Narbonne (nettes Städtchen mit einer der ältesten Bauruinen in Frankreich): Mein dritter Favorit unter den Wohnorten. Die Kathedrale ist beeindruckend, und irgendwie witzig, weil man nach der Hälfte aufgehört hat zu Bauen. Seit dem 13ten Jahrhundert ist sie unvollendet.
Argelès-sur-Mer bei Perpignan (der Name ist Programm, wir sind direkt am Meer): Natur, Meer, Berge, die Catalanen, und im Juli-August Millionen von Touristen.
17) Ich führe ein Erfolgstagebuch
Ich schreibe jeden Abend auf, was gut gelaufen ist und was nicht. Außerdem notiere ich mir die Dinge, die ich am nächsten Tag auf jeden Fall erledigen will.
Ob es was hilft, weiß ich nicht. Aber ich habe ein gutes Gefühl dabei zu sehen, was ich geschafft habe. Außerdem bin ich überzeugt, dass ich nur besser werden kann, wenn ich meine Fehler reflektiere und weiß, was ich abstellen will.
17) Ich bin schon mehrmals Pleite gegangen und habe nur deshalb wieder einen Job angenommen.
Gehört wohl zum Thema Lernerfahrung. Man startet ein Business, es läuft nicht, das Geld geht aus und Ende ist. Mir ist das schon so oft passiert, ich schätze, ich wäre Millionär, wenn ich nie Geld verloren hätte.
Was ich aber gelernt habe, ist, immer wieder auf die Füße zu kommen. Selbst wenn einem das Geld ausgeht, kann man wieder einen Job annehmen und schon geht es weiter. Wichtig ist nur, nicht mit dem hängenden Versagerkopf ins Gespräch zu gehen, sondern erhobenen Hauptes, denn dein Gegenüber hat sich vermutlich noch nicht einmal getraut. Mit meiner Einstellung: „ Hey ich hatte eine Idee, hab versucht sie umzusetzen und ein Business daraus zu machen. Hat leider nicht funktioniert. Also bin ich hier. Was kann ich für euch tun?“ hat das bisher immer prima geklappt.
19) Ich bin unsicher, ob ich schaffen werde, was ich mir vorgenommen habe
Ich bewundere die Leute, die etwas anfangen und einfach 100% sicher sind es zu schaffen, oder zumindest frei von jedem Selbstzweifel sind (oder zumindest so tun als ob). Bei mir ist das nicht so. Ich zweifle immer und sehe mich oft in kritischerem Licht als die Außenwelt.
Kann ich das wirklich? Bin ich auch kompetent genug? Werde ich etwas verkaufen können? …
Warum ich es trotzdem immer wieder schaffe, etwas Neues zu beginnen, einen neuen Versuch zu wagen? Nun, ich setze mich vorher immer hin und mache eine Liste der schlimmsten Dinge, die passieren könnten, wenn ich etwas Eigenes auf die Beine stelle. Dann überlege ich mir, wie ich damit umgehe. Es gibt nur wenige Dinge, die passieren könnten, die absolut nicht zu reparieren wären. Also fange ich jedes Mal wieder an.
20) Es ist mir richtig unangenehm, um Hilfe zu bitten
Wenn ich jemanden um Hilfe bitten muss, dann kostet mich das eine Wahnsinnsüberwindung. Ich habe immer das Gefühl, ich baue eine riesen Schuld gegenüber diesem Menschen auf, die ich dann sofort abtragen muss.
Es ist mir viel lieber, ich habe vorher etwas für diesen Menschen getan, sodass wir danach wieder ausgeglichen sind. Mein Horror ist, eine Schuld (ob in Sachen Geld oder Hilfsleistung ist egal) gegenüber jemandem zu haben, der mich dann um etwas bittet, das ich nicht tun will. Schon bei dem Gedanken daran wird mir schlecht.
Ich weiß, dass mich das bremst und arbeite daran es loszuwerden. Vor allem, weil die meisten Menschen, denen ich begegne, es gerne tun und auch keine Gegenleistung erwarten.
21) Ich kann keine Witze erzählen und merke nicht, wenn mich jemand auf den Arm nimmt
Wenn jemand einen Witz erzählt und am Ende schauen sich alle an und keiner lacht, dann bin bestimmt ich das. Und wenn jemand etwas Absurdes sagt und einer nimmt es für bare Münze, dann bin das bestimmt auch ich.
Also, sollten wir uns mal treffen, dann versuche nicht, mich zu veralbern. Sag was du meinst und wir werden uns blendend verstehen.
Trotzdem habe ich Humor und kann über mich und meine Macken lachen. Aber dann erzähle ich das lieber selbst und dann lachen auch alle mit mir.
22) Ich habe keinerlei Rhythmusgefühl aber keine Angst mich zum Affen zu machen
Ich kann nicht klatschen. Wenigstens nicht rhythmisch zu irgendeiner Melodie oder einem Takt. Auch Tanzen kann ich nicht, wenigstens nicht richtig. Ines tanzt nicht mit mir. Sie hat es mir verboten, alleine zu tanzen, wenn jemand dabei ist, den wir kennen. Ich habe nämlich keinerlei Gefühl für Rhythmus.
Das habe ich übrigens selbst verbockt. Ich bin jahrelang immer mit Musik im Ohr Joggen gegangen. Da bewegt man sich zu seinem eigenen Rhythmus und nicht zur Musik. So habe ich wohl gelernt, mich nicht mehr zur Musik, sondern zu meinem eigenen Takt zu bewegen.
Aber zumindest die anderen finden, es sieht lustig aus, wenn ich tanze.
23) Ich mag keine tiefgründigen, sozialkritischen und traurigen Filme
Zugegeben, solche Filme müssen auch gemacht werden, aber ich muss sie mir ja nicht anschauen, oder? Wenn ich ins Kino gehe oder mich vor den Fernseher setze, dann will ich mich amüsieren, unterhalten werden und mich danach gut fühlen. Punkt. Ich mag Actionfilme mit Humor und Liebesfilme. Alles andere kannst du dir ohne mich anschauen.
Deshalb hier einige meiner Lieblingsfilme:
Alle James Bond mit Pierce Brosnan. Der Mann sieht einfach unglaublich gut aus. Er kriegt was auf die Nase, fällt in den Dreck, steht auf, schüttelt den Staub ab und steht geschniegelt und gestriegelt da, wie eine Eins.
Ein gutes Jahr. Einfach ein Wohlfühlfilm, Sonne, Wein und Südfrankreich.
Liebe braucht keine Ferien. Ach jaaa! Und am Ende kriegen sie sich alle.
24) Ich habe nie Grammatik gelernt, in keiner Sprache
Wer mich nach einem Rat in Sachen Grammatik, Satzzeichen oder ähnlichem fragt, ist auf dem Holzweg. Und zwar in allen Sprachen. Ich habe es einfach nie gelernt. Wahrscheinlich sind wir gerade umgezogen, als das Thema in der Schule dran war.
Also mache ich das nach Gefühl und liege damit meistens gar nicht so falsch. Meinem Lehrer, Herrn Brömer im Abschlussjahr vor dem Abi, hat meine Antwort im Französisch Leistungskurs auf die Frage, aufgrund welcher grammatikalischen Regel mein Satz denn jetzt richtig wäre, so gar nicht gefallen. „Keine Ahnung, mein Gefühl sagt mir, dass das so stimmt.“
Alles was ich schreibe, liest übrigens Ines Korrektur. Wenn du also einen Kommafehler findest, was ich nicht glaube, sie war’s.
25) Ich habe Angst, alt, klapprig und senil zu werden
Ich habe einen Horror davor, alt, klapprig und senil zu werden. Deshalb trainiere ich jeden Morgen mindestens eine Viertelstunde, nehme jeden Tag einen Vitamincocktail und meditiere jeden Tag. Und deshalb habe ich beschlossen, nie in Rente zu gehen, damit die grauen Zellen gefordert werden und fit bleiben.
Ob’s hilft, keine Ahnung. Irgendwie verrückt, es trotzdem konsequent zu tun. Ich schätze mal, man muss einfach dran glauben. Das Ergebnis sieht man ohnehin erst, wenn’s zu spät ist.
Das waren 25 Dinge über mich, die ich früher niemals einfach so erzählt hätte. Es kostet mich enorm viel Überwindung, das hier zu veröffentlichen. Zeigt es doch ziemlich viele meiner Schwächen. Also bitte, zerreißt mich jetzt nicht in der Luft. Seid nett zu mir und seht es als meinen Beitrag zu mehr Transparenz und Ehrlichkeit im Internet.
Jetzt bist du dran!
Wie ist es mit dir? Was sind deine kleinen Geheimnisse und Schwächen? Schreib doch ein, zwei oder drei davon in die Kommentare!
Übrigens, wenn du mich kennst, und du hast das Gefühl, ich habe etwas Wesentliches vergessen, dann bitte schreib das in die Kommentare, damit ich meine Liste ergänzen kann.
Oder schicke mir über unser Kontaktformular eine Nachricht. Ich beantworte alle Nachrichten auf jeden Fall persönlich.
Anmerkung 12.11.2021: Dieser Artikel entstand in seiner ursprünglichen Fassung im Jahr 2017. Seitdem habe ich ihn immer wieder aktualisiert, denn das mit dem Umziehen kann ich immer noch nicht lassen…
Mir hats sehr gefallen!
Nur eine Klugscheisserei zu Punkt 1: 15 Minuten zu früh ist auch unpünktlich (sagt ein notorischer 3 Minuten zu spät-Kommer)
Bravo und weiter so! Punkt 5 teile ich mit dir. Obwohl… Eigentlich esse ich sie lieber allein… ;-P
Ich finde es toll, dass du so persönliches von dir preisgibst. Das ist echt mal eine Abwechslung. Macht dich sehr sympathisch. Und um deiner Aufforderung nachzukommen… Mein kleines Geheimnis ist, dass ich mich mit der Öffentlichkeit sehr schwer tue. Einen solchen Artikel könnte ich nie schreiben. Umso mehr bewundere ich dich dafür. Danke und weiter so!
Wow! Ich bewundere deinen Mut zur Ehrlichkeit. Das mit dem „Serienstar“ wusste ich ja gar nicht… 😉